Für das neue Jahr habe ich euch ja ein paar spannende neue Projekte versprochen – und jede Menge neue Designs auf Stoff. Wer mir auf Instagram und auf Facebook folgt, hat sicherlich schon den einen oder anderen Hinweis gefunden.
Damit ihr nicht länger rätseln müsst, wie, wo und was nun, will ich mal ein paar Zeilen dazu schreiben.
Ende letzten Jahres bekam ich einen netten Anruf von einer Strickerei auf der Schwäbischen Alb. Aus dem Süden stammend bin ich ja zum Glück des Schwäbischen mächtig und so nahm ich im November den übernächsten Flieger und dann noch einen Leihwagen und fuhr von Stuttgart aus durch den dicken Herbstnebel auf die Alb. An diesem langen Tag, der um 4.30 Uhr begonnen und um 23.30 Uhr geendet hat, habe ich eine Menge gelernt. Über Strickmaschinen, Feinstrick, Jacquard, Reliefstrick, Flottungen (stellt euch das mal alles auf Schwäbisch vor!), kbA-Baumwolle, Garnkonen, GOTS-zertifizierte Textilien, Familienunternehmen, Leidenschaft, Nachhaltigkeit und den Mut, neue Wege zu beschreiten. Wow!
Und jetzt – arbeitsreiche Wochen später – liegen um mich herum Stapel an neuen Stoffen. Ganz andere als sonst, denn hier wurde kein Meter bedruckt! Und das war das Spannende, was mich letztlich dazu brachte, noch einen neuen Produktionspartner in mein Hamburger-Liebe-Portfolio mit aufzunehmen: eine ganz neue Technik, die eine ganz andere Herangehensweise erforderte, was das Design angeht. Statt in Millionen Farben wie beim Digitaldruck zu schwelgen, bekam ich eine übersichtliche Farbkarte mit 24 Garnfarben in die Hand gedrückt. Statt filigrane, detailreiche Muster zu entwerfen, musste ich mich auf das Wesentliche beschränken. Keine Linie, kein Punkt zu viel. Ich habe in Maschen gedacht und mit Garnproben gepuzzelt.
Was mich außerdem gelockt hat, war die Tatsache, dass ich schon immer Bio-Stoffe machen wollte und hier die Gelegenheit dazu geboten bekam. Und zwar nicht nur ein paar, sondern eine ganze Kollektion. Mit passenden Unis und Streifen und Ringeln und Kombis. Alles GOTS-zertifiziert. Und alle Stoffe werden in Deutschland – nämlich auf der Schwäbischen Alb – gestrickt und veredelt. Ich hoffe, ihr findet das ebenso grandios wie ich!
Da die Stoffe alle aus den 24 verschieden farbigen Garnen hergestellt werden, gibt es Kombistoffe dazu, die zu 100% farblich passen. Bei Druckstoffen ist das ja oft ein Problem, da Unis und Bündchen aus durchgefärbten Garnen gestrickt, die Motivstoffe aber mit ganz anderen Farben bedruckt werden. Da ist es ioft schwer, wirklich den genau passenden Farbton zu treffen.
Die Stoffe, die ich euch demnächst noch genauer vorstellen werde, werden in der nächsten Woche auf der Munic Fabric Start präsentiert. Danach sind sie für Händler bei Albstoffe bestellbar und werden 2 bis 3 Wochen nach der Messe im Handel verfügbar sein. Ich freu' mich auf jeden Fall wie Bolle über diese neue Zusammenarbeit mit Albstoffe und bin gespannt, wie ihr die neuen Stoffe – Strick-Jacquards und Ringel – finden werdet!
Wir hatten hier auf jeden Fall schon eine Menge Spaß beim Vernähen und Fotografieren der Modelle. Unser Wohnzimmer wurde tagelang zum Fotostudio umfunktioniert, der Esstisch biegt sich bald vor Stoffballen und der Staubsauger ist im Dauereinsatz. Natürlich ist auch wieder die nötige Prise Polly und Peppa dabei. Mein kleines Fräulein und ich haben uns bei einem Shooting gar nicht mehr eingekriegt, weil ständig (ständig!) einer der beiden ins Set gelatscht kam und sich erwartungsvoll neben sie gesetzt hat. Die beiden sind eindeutig kamerasüchtig!
So, nun wisst ihr wohl erstmal alles, was ihr wissen müsst. Alles weitere – Infos zu den einzelnen Stoffen, Designs, Farben und auch schonmal eine Handvoll Probemodelle zeige ich euch in der nächsten Woche nach der Messe. Haltet ihr es so lange noch aus? Wer übrigens mal sehen mag, wie die Hamburger Liebe Strick-Jacquards hergestellt werden, kann sich hier ein kleines Video ansehen!
Ich wünsche euch allen ein tolles, erholsames Wochenende! Ich könnte nach den letzten arbeitsreichen Wochen mal wieder eine Mütze voll Schlaf gebrauchen...
Übrigens fällt mir gerade auf, dass ich weder Maultaschen, Spätzle oder Linsen auf der Alb gegessen habe. Und es gab auch keinen Pfitzuff zum Nachtisch. Ich fürchte, ich muss da nochmal hin...