Es ist mal wieder Zeit für eine neue Folge Kragenlatein, findet ihr nicht? Hier findet ihr übrigens Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4.
Seit dem ich meine Ovi-Cover-Kombi-Diva (ich habe früher davon berichtet) sprichwörtlich zum Fenster rausgeschmissen habe und nun mit zwei separaten Maschinen (siehe FAQs) nähe, bin ich ein richtiger Cover-Fan geworden. Ich nähe im Moment tatsächlich am liebsten die Art von Bündchen, wie ihr sie oben auf dem Bild seht. Sie gehen schön fix, tragen nicht auf und kratzen nicht am Hals. Außerdem machen sie ziemlich was her und darauf kommt es ja an lach! Ein paar von euch haben mich immer wieder nach einem Tutorial gefragt und das habe ich nun schon viel zu lange auf meiner Agenda stehen. Wo passt das besser, als in meine kleine Kragenlateinreihe?
Also los geht's!
Schneidet die Schnitteile eures Shirts nach Anleitung zu. Für den Einfassstreifen schneidet ihr einen 3,5 cm breiten Streifen zu. Wenn ihr schon ein wenig geübter seid, ist die Länge erst mal egal. Ihr habt dann im Gefühl, wie sehr ihr an welcher Stelle anziehen müsst, damit das Bündchen schön anliegt und keine Wellen macht.
Wenn ihr noch nicht so viele Shirts genäht habt, gilt folgende Faustregel: der Streifen sollte ca. 3/4 der Ausschnittlänge bzw. der Länge des Ärmelabschlusses haben. Als Material eignet sich Feinstrick-Bündchen, Rippstrickbündchen oder Jersey mit Elasthananteil. Jersey ohne Elasthananteil (also nicht elastisch) ist nicht so einfach zu nähen, weil es sich beim Nähen nicht so schön dehnen lässt und sich der Halsausschnitt später nicht so einfach über den Kopf ziehen lässt.
Schließt eine Schulternaht, legt den Streifen mit ein bis zwei Zentimetern Überstand rechts auf rechts an den Halsausschnitt an der offenen Seite. Näht den Streifen mit der Overlock fest, indem ihr den Streifen leicht dehnt.
Da ich meinen Einfassstreifen so annähe, dass meine Overlock nichts abschneidet, schneide ich die betreffenden Kanten (hier Halsausschnitt und Ärmelunterkante) ohne Nahtzugabe zu.
Wenn ihr den Streifen festgenäht habt, könnt ihr den Rest mit ein wenig Überstand abschneiden.
Klappt nun den Streifen nach oben über die Overlocknaht und dann nach hinten auf die linke Seite.
Nun kommt der Coverteil: ich nehme immer ein „Anlaufstückchen“, um eine Covernaht zu nähen. Erfahrungsgemäß greifen die ersten Stiche nicht richtig und bei dem Shirt ist es natürlich wichtig, da die Naht in die Schulternaht mit eingefasst werden muss. Das Anlaufstückchen, das idealerweise die gleiche Stärke wie euer Nähstück haben sollte, könnt ihr am Ende einfach abschneiden. Euer Nähstück schiebt ihr einfach anschließend an das Anlaufstückchen mit unter das Füßchen.
Ich nähe hier mit einem Zweifach-Cover-Stich, 3 mm breit. Das heißt, ich nähe mit der rechten und der mittleren Nadel, die linke habe ich rausgenommen.
Einen idealen Abstand der Stiche zum Rand bekomme ich, wenn die Kante meines Einfassstreifens genau zwischen der linken und der mittleren Markierung am Füßchen läuft. Ich stecke den Streifen nie fest, sondern führe ihn mit den Fingern um die Kante und unter das Füßchen. Nicht zu schnell nähen, dann wird auch alles schön gleich mäßig.
So sieht das aus, wenn ihr einmal mit der Cover ringsherum genäht habt. Natürlich könnt ihr das auch mit der Zwillingsnadel an eurer normalen Nähmaschine nähen. Überprüft aber vorher auf einem Probestückchen die richtige Fadenspannung und verwendet Jerseynadeln. Sonst habt ihr viele kleine Löcher im Bündchen, die Laufmaschen bilden können.
Nun schneidet ihr den überstehenden Streifen auf der Rückseite mit einer Stickschere schön knappkantig ab. Ausfransen kann nichts, denn Strickstoffe fransen in der Regel nicht.
Jetzt schneidet ihr das überstehende Stück am Ende knappkantig ab und schließt die zweite Schulternaht. Die Overlockwurst ziehe ich mit einer Sticknadel in die Naht, so ist sie schön gesichert und versteckt. Wer mag, kann die Naht noch mit ein paar Stichen umklappen und festnähen.
Genauso macht ihr das auch an Ärmelabschlüssen oder Ärmelausschnitten. Sieht doch schick aus, oder? Und ist gar kein Hexenwerk!
Das obere Beispiel habe ich mit einem Streifen aus Jersey genäht. Das geht natürlich schön smooth, weil die Lagen nicht besonders dick sind und alles schön durch die Maschine flutscht, auch an der Schulternaht. Jersey rollt sich allerdings gern mal ein, wenn man ihn dehnt. Deshalb habe ich auch noch ein Beispiel mit Feinstrickbündchen genäht. Geht auch ganz prima und sieht so aus:
Wie ich auch in meinen FAQs geschrieben habe, nähe ich meine Covernähte mit einer Janome Cover Pro 1000 CPX. Es hat eine Weile gebraucht, bis wir uns zusammen gerauft haben. Am Anfang hatte ich häufiger mal das Problem, dass die Maschine den Unterfaden verloren hat, wenn ich über dicke Nähte genäht habe. Dann bin ich dazu übergegangen, solche Stellen nur noch „manuell“ zu nähen, das heißt ich habe das Handrad so lange gedreht, bis die Gefahr vorüber war. Irgendwann war die Maschine eingenäht – so kann ich es mir auf jeden Fall nur erklären – und nun näht sie fleißig überall drüber, wo ich mag. Egal ob Flutscheviskose oder dicker Sweatstoff. Braves Maschinchen!
Ansonsten kann ich nur immer wieder sagen: Übrung macht den Meister! Auch ich bin kein Naturtalent und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch ich hatte immer wieder Anlaufschwierigkeiten, schiefe Nähte oder so verhunzte Teile, dass nur noch Auftrennen half. Aber je öfter man bestimmte Arbeitsschritte macht, desto leichter fallen sie einem. Bündchen annähen – auf welche Art und Weise auch immer – gehört heute zu meinen leichtesten Übungen und das nur der Übung wegen. Also: bleibt dran, es lohnt sich!
Und noch was: ich habe mich riesig über eure vielen sehr lieben Kommentare zu meinem letzten Posting gefreut! Überhaupt sind Kommentare das Öl im Bloggetriebe. In letzter Zeit ist das Kommetieren ein bisschen rar geworden – nicht zuletzt, weil viele von euch der Einfachheit halber auf Facebook kommentieren. Deshalb freu ich mich umso mehr, dass so viele von euch in die Tasten gegriffen haben. 1.000 Dank dafür!
Und jetzt aber ab an die Maschine!
Ach so... für alle die, die brav bis zum Ende gelesen haben lach... das Tank-Top und das T-Shirt sind beides Schnitte von Claudia, meiner talentierten Probenäherin Frau Liebstes. Basic-Tank-Top und Shirt Lina mit Puffärmelchen. Das Tank-Top ist vorne aus MaxiStars und hinten aus Blockstreifen, das Shirt aus dem Stoff „Lovely Flowers“ aus der Love-Kollektion, die im Oktober erscheint.
Seit dem ich meine Ovi-Cover-Kombi-Diva (ich habe früher davon berichtet) sprichwörtlich zum Fenster rausgeschmissen habe und nun mit zwei separaten Maschinen (siehe FAQs) nähe, bin ich ein richtiger Cover-Fan geworden. Ich nähe im Moment tatsächlich am liebsten die Art von Bündchen, wie ihr sie oben auf dem Bild seht. Sie gehen schön fix, tragen nicht auf und kratzen nicht am Hals. Außerdem machen sie ziemlich was her und darauf kommt es ja an lach! Ein paar von euch haben mich immer wieder nach einem Tutorial gefragt und das habe ich nun schon viel zu lange auf meiner Agenda stehen. Wo passt das besser, als in meine kleine Kragenlateinreihe?
Also los geht's!
Schneidet die Schnitteile eures Shirts nach Anleitung zu. Für den Einfassstreifen schneidet ihr einen 3,5 cm breiten Streifen zu. Wenn ihr schon ein wenig geübter seid, ist die Länge erst mal egal. Ihr habt dann im Gefühl, wie sehr ihr an welcher Stelle anziehen müsst, damit das Bündchen schön anliegt und keine Wellen macht.
Wenn ihr noch nicht so viele Shirts genäht habt, gilt folgende Faustregel: der Streifen sollte ca. 3/4 der Ausschnittlänge bzw. der Länge des Ärmelabschlusses haben. Als Material eignet sich Feinstrick-Bündchen, Rippstrickbündchen oder Jersey mit Elasthananteil. Jersey ohne Elasthananteil (also nicht elastisch) ist nicht so einfach zu nähen, weil es sich beim Nähen nicht so schön dehnen lässt und sich der Halsausschnitt später nicht so einfach über den Kopf ziehen lässt.
Schließt eine Schulternaht, legt den Streifen mit ein bis zwei Zentimetern Überstand rechts auf rechts an den Halsausschnitt an der offenen Seite. Näht den Streifen mit der Overlock fest, indem ihr den Streifen leicht dehnt.
Da ich meinen Einfassstreifen so annähe, dass meine Overlock nichts abschneidet, schneide ich die betreffenden Kanten (hier Halsausschnitt und Ärmelunterkante) ohne Nahtzugabe zu.
Wenn ihr den Streifen festgenäht habt, könnt ihr den Rest mit ein wenig Überstand abschneiden.
Klappt nun den Streifen nach oben über die Overlocknaht und dann nach hinten auf die linke Seite.
Nun kommt der Coverteil: ich nehme immer ein „Anlaufstückchen“, um eine Covernaht zu nähen. Erfahrungsgemäß greifen die ersten Stiche nicht richtig und bei dem Shirt ist es natürlich wichtig, da die Naht in die Schulternaht mit eingefasst werden muss. Das Anlaufstückchen, das idealerweise die gleiche Stärke wie euer Nähstück haben sollte, könnt ihr am Ende einfach abschneiden. Euer Nähstück schiebt ihr einfach anschließend an das Anlaufstückchen mit unter das Füßchen.
Ich nähe hier mit einem Zweifach-Cover-Stich, 3 mm breit. Das heißt, ich nähe mit der rechten und der mittleren Nadel, die linke habe ich rausgenommen.
Einen idealen Abstand der Stiche zum Rand bekomme ich, wenn die Kante meines Einfassstreifens genau zwischen der linken und der mittleren Markierung am Füßchen läuft. Ich stecke den Streifen nie fest, sondern führe ihn mit den Fingern um die Kante und unter das Füßchen. Nicht zu schnell nähen, dann wird auch alles schön gleich mäßig.
So sieht das aus, wenn ihr einmal mit der Cover ringsherum genäht habt. Natürlich könnt ihr das auch mit der Zwillingsnadel an eurer normalen Nähmaschine nähen. Überprüft aber vorher auf einem Probestückchen die richtige Fadenspannung und verwendet Jerseynadeln. Sonst habt ihr viele kleine Löcher im Bündchen, die Laufmaschen bilden können.
Nun schneidet ihr den überstehenden Streifen auf der Rückseite mit einer Stickschere schön knappkantig ab. Ausfransen kann nichts, denn Strickstoffe fransen in der Regel nicht.
Jetzt schneidet ihr das überstehende Stück am Ende knappkantig ab und schließt die zweite Schulternaht. Die Overlockwurst ziehe ich mit einer Sticknadel in die Naht, so ist sie schön gesichert und versteckt. Wer mag, kann die Naht noch mit ein paar Stichen umklappen und festnähen.
Genauso macht ihr das auch an Ärmelabschlüssen oder Ärmelausschnitten. Sieht doch schick aus, oder? Und ist gar kein Hexenwerk!
Das obere Beispiel habe ich mit einem Streifen aus Jersey genäht. Das geht natürlich schön smooth, weil die Lagen nicht besonders dick sind und alles schön durch die Maschine flutscht, auch an der Schulternaht. Jersey rollt sich allerdings gern mal ein, wenn man ihn dehnt. Deshalb habe ich auch noch ein Beispiel mit Feinstrickbündchen genäht. Geht auch ganz prima und sieht so aus:
Wie ich auch in meinen FAQs geschrieben habe, nähe ich meine Covernähte mit einer Janome Cover Pro 1000 CPX. Es hat eine Weile gebraucht, bis wir uns zusammen gerauft haben. Am Anfang hatte ich häufiger mal das Problem, dass die Maschine den Unterfaden verloren hat, wenn ich über dicke Nähte genäht habe. Dann bin ich dazu übergegangen, solche Stellen nur noch „manuell“ zu nähen, das heißt ich habe das Handrad so lange gedreht, bis die Gefahr vorüber war. Irgendwann war die Maschine eingenäht – so kann ich es mir auf jeden Fall nur erklären – und nun näht sie fleißig überall drüber, wo ich mag. Egal ob Flutscheviskose oder dicker Sweatstoff. Braves Maschinchen!
Ansonsten kann ich nur immer wieder sagen: Übrung macht den Meister! Auch ich bin kein Naturtalent und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch ich hatte immer wieder Anlaufschwierigkeiten, schiefe Nähte oder so verhunzte Teile, dass nur noch Auftrennen half. Aber je öfter man bestimmte Arbeitsschritte macht, desto leichter fallen sie einem. Bündchen annähen – auf welche Art und Weise auch immer – gehört heute zu meinen leichtesten Übungen und das nur der Übung wegen. Also: bleibt dran, es lohnt sich!
Und noch was: ich habe mich riesig über eure vielen sehr lieben Kommentare zu meinem letzten Posting gefreut! Überhaupt sind Kommentare das Öl im Bloggetriebe. In letzter Zeit ist das Kommetieren ein bisschen rar geworden – nicht zuletzt, weil viele von euch der Einfachheit halber auf Facebook kommentieren. Deshalb freu ich mich umso mehr, dass so viele von euch in die Tasten gegriffen haben. 1.000 Dank dafür!
Und jetzt aber ab an die Maschine!
Ach so... für alle die, die brav bis zum Ende gelesen haben lach... das Tank-Top und das T-Shirt sind beides Schnitte von Claudia, meiner talentierten Probenäherin Frau Liebstes. Basic-Tank-Top und Shirt Lina mit Puffärmelchen. Das Tank-Top ist vorne aus MaxiStars und hinten aus Blockstreifen, das Shirt aus dem Stoff „Lovely Flowers“ aus der Love-Kollektion, die im Oktober erscheint.