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Tutorial Tuesday: Kleines Kragenlatein Teil 4, die Knopfleiste

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Naaaa, bereit für eine neue Runde Halsbündchen? Ich probiere ja gern mal neue Sachen aus und lasse euch gern teilhaben. Das macht mich allerdings noch lange nicht zum Experten. Das ist also eher ein try-and-error-Bericht. Heute zeige ich euch, wie ihr aus einem simplen T-Shirt-Ausschnitt eine schicke Knopfleiste zaubert. Und das alles ganz ohne Magie. Funnktioniert mit nahezu jedem gängigen T-Shirt-Schnittmuster. Ein bisschen frickelig ist es an der einen oder anderen Stelle, aber je akkurater ihr näht, desto schöner wird das Ergebnis!

Und das geht so:

Schneidet euer T-Shirt nach eurem Schnittmuster zu. Wenn ihr das Vorderteil im Bruch zugeschnitten habt – prima! Lasst es gleich so liegen. Nun geht es dem Ausschnitt mit der Schere an den Kragen.


Schneidet einen ca. 6-8 cm langen Schlitz von oben den Bruch entlang. Am Ende schneidet ihr im 45°-Winkel noch eine kleine Ecke, die ca. 4-5mm lang ist (siehe Skizze). Die oberen Kanten rundet ihr ab. Die Rundung sollte midestens einen Radius von 2-3 cm haben, sonst kommt ihr mit dem Bündchen schlecht um die Kurve.



Nun schneidet ihr euch einen 3,5 bis 4 cm hohen Streifen Bündchen zu. Die Länge ergibt sich, je nachdem, wie weit euer Ausschnitt und wie lang euer Schlitz sind. Das müsst ihr vorher aber nicht ermitteln. Was über ist, wird am Ende einfach abgeschnitten.

Faltet nun den Streifen links auf links und legt ihn rechts auf rechts an einer Seite des Schlitzes an (siehe Bild und Skizze). Der Streifen sollte mindestens 2 cm über den Schlitz hinausragen (rote Linie). Beginnt mit dem Nähen bei Nahtabschnitt A (siehe Skizze). Auf welcher Seite ihr beginnt, ist egal.



Nun beginnt ihr den Streifen mit der Overlock an Kante A festzunähen. Ich nähe hier ohne Abschnitt, d.h. der Stoff führt genau am Messer entlang. Achtet darauf, dass die Naht genau an der Ecke entlangführt (blaue Linie oberes Foto). Wem das mit der Overlock zu unsicher ist, kann diesen Teil der Naht auch mit der normalen Nähmaschine nähen. Da ihr dehnbare Stoffe verwendet, kann hier nichts ausfransen.

Auf Abschnitt A zieht ihr das Bündchen nur ganz wenig an. Kommt ihr um die Kurve (B), dürft ihr das Bündchen überhaupt nicht anziehen! Zieht lieber ein bisschen den Oberstoff gerade. Das ist ganz wichtig, denn sonst legt sich das Bündchen an dieser Stelle nicht schön glatt, sondern reckt sich nach innen oder außen.


Seid ihr um die Kurver herum (C), dürft ihr das Bündchen wieder schön beim Annähen dehnen, damit es den Ausschnitt schön zusammen hält. Da ist ein bisschen Gefühl gefragt, aber wer schon erfolgreich das kleine Kragenlatinum Teil 1 und Teil 2 (und vielleicht auch Teil 3) absolviert hat, wird hier keine Probleme haben.

Seid ihr am anderen Ende angelang, klappt ihr wieder alles zur Seite und näht (schön knapp an der Ecke vorbei) den Bündchenstreifen bis er ca. 2 cm übersteht. Oder gern auch länger, das könnt ihr später noch angleichen.






Seid ihr nun fertig, sollte das ganze von hinten ungefähr so aussehen:


Klapp ihr das Bündchen nun hoch und steckt es samt dem kleinen Dreieck nach innen, sieht das so aus:


Nun bügelt ihr die Kanten schön platt und näht mit einem Geradstich einmal ringsherum. Fangt am besten hinten in der Mitte an, dann habt ihr nicht vorne an der Knopfleiste überlappende Nähte.

Nun fehlt eigentlich nur noch das Knpfgedöhns. Hier könnt ihr Jersey-Druckknöpfe aus Metall (meine Lieblinge) oder Kam Snaps verwenden.


Jetzt dreht ihr das Shirt nochmal auf die linke Seite, schneidet das überstehende Bündchen auf eine Länge ab und versäubert es. Das sieht dann ungefähr so aus:




 Tadaaa, fertig ist der Angeberkragen. Macht mächtig was her, oder?

Übrigens, wer direkt nach einem Schnittmuster mit einer solchen Knopfleiste sucht, findet zum Beispiel eins bei Lillesol & Pelle: Das Knopfshirt.


Dabei musste ich übrigens feststellen, dass meine Kinder zu groß werden. Hallo, das ist jetzt gerade mal ein Shirt in Größe 122! Und schon passt es kaum noch auf meinen Fotountergrund aka ausgemistete Schranktür.

Abgeänderter Raglanschnitt aus einer alten Ottobre

Ich glaube, ich brauche dringend eine neue Schranktür. Oder ich schrumpfe meine Kinder. Dann kann ich auch wieder niedliche Sommerstrampler in Größe 74 nähen seufz.

Abgeänderter Schnitt aus einer alten Ottobre, möglicherweise 1/2009
Mal ehrlich: damals vor 10 Jahren, als mein Großer noch ein ganz Winzigkleiner war, gab es keine schönen Jerseys. Für Jungs schon gar nicht. Und was eine Overlock-Nähmaschine ist, wusste ich zu dem Zeitpunkt auch nicht. Damals hatte ich schon die fixe Idee, dass das dringend mal jemand ändern sollte. Dass ausgerechnet ich an dieser Mission beteiligt sein würde, hätte ich mir damals nicht träumen lassen.


Aber ich freue mich deshalb umso mehr, dass ich jetzt stapelweise wunderschöne Stoffe habe, die ich für meine Kinder und mich vernähen kann! Und am allermeisten freue ich mich, dass meine Hamburger-Herzens-Designs – die Papierschiffchen und die Alsterschwäne– nun auch für euch erhältlich sind! Seit gestern werden sie von Hilco an die Händler ausgeliefert und ich habe z.B. bei Dawanda schon die ersten Simply Boats und Simply Swans erspäht!

Nun denn, Schiff ahoi und fröhliches Knopfleistennähen!


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